Wiesenpflege
Wiesenpflege

Wiesenpflege

Die Erhaltung artenreicher Berg-, Nass- und Feuchtwiesen im Osterzgebirge ist eine der Kernaufgaben unserer praktischen Biotoppflege. Entstanden sind diese buntesten Teile unserer Kulturlandschaft (bis etwa 1850 meist Ackerflächen!) durch eine ein- bis zweimalige Mahd zur Heugewinnung, teilweise mit einer Nachbeweidung durch Schafe oder Rinder. Der späte Schnittzeitpunkt und das Nachreifen beim Trocknen des Heus lassen die Samen all der Kräuter und Grasarten zur Reife kommen und die Biodiversität erhalten. Das kräuterreiche Heu ist wertvolles Futter für Raufutterfresser wie Rind, Schaf oder Pferd – heute wie schon vor 150 Jahren zu Zeiten der Industrialisierung, als osterzgebirgisches Bergwiesenheu „Antrieb“ für das Dresdner Transportwesen war.

Viel der früheren Bergwiesenpracht wurde durch Nutzungsaufgabe bzw. Aufforstung oder Intensivierung (Düngung, mehrmalige Silageschnitt oder Intensivbeweidung) bereits zerstört. Heute findet sich ein Großteil der Bergwiesen in für die Intensivlandwirtschaft ungünstigen Lagen – an steilen Hängen, durchsetzt mit Gräben, Steinrücken oder Nassbereichen oder als kleine Splitterflächen.

Wer die blühende Bergwiesenpracht selbst bestaunen möchte, komme am besten zwischen Himmelfahrt/Pfingsten und etwa Mitte Juli ins Osterzgebirge! Oder ins Osterzgebirgsmuseum Schloss Lauenstein, wo die „Bergwiesenausstellung“ auch bei herbstlichen Schmuddelwetter mit Blütenpracht, Zikadengesang und viel Hintergrundinformationen lockt.

Möglichkeiten, selbst praktisch zum Erhalt der Wiesenvielfalt beizutragen, bieten unser Heulager, das HeuHoj-Camp oder das Schellerhauer Naturschutzpraktikum.

 


Möglichkeiten und Wandervorschläge zum Bergwiesenerleben findet ihr hier.